Traummacher

GedankenLos

Traummacher

Als eine göttliche Kraft oder Energie, ganz gleich, wie man sie nennen möchte, Lebewesen erschuf und diese auf die Erde schickte, damit sie – die Menschen –, sich daran erinnern sollten, wer sie tatsächlich sind, wie ihre wahre Natur ist und was genau sie in ihrer zeitlich begrenzten irdischen Existenz sein wollen, stattete diese ‚Gottheit‘ Menschen wie auch Tiere zusätzlich mit einer besonderen Gabe aus: Nämlich der Fähigkeit zu träumen und diesen Vorgang während der Phase des Träumens als aktive Handlung ‚hautnah‘ zu erleben, wie auch das bereits Geträumte zum einem späteren Zeitpunkt – aus der Erinnerung heraus –, als etwas scheinbar real Erlebtes wahrzunehmen und gegebenenfalls zu deuten.

Wie sich diese ‚göttliche Energie‘ den Umgang mit den Träumen bei Tieren konkret vorgestellt hat, wissen wir nicht und können bislang auch keine wissenschaftlichen Thesen oder Beweise dafür finden, wie sich diese Vorgänge bei träumenden Tieren vollziehen. Das Tiere tatsächlich träumen steht mit höchster Wahrscheinlichkeit fest, denn das kann und konnte man bereits feststellen. Jeder kann das auch für sich zu Hause nachvollziehen – falls man zum Beispiel ein Hund als Haustier hält –, indem man sein Tier beim Schlaf ganz genau beobachtet. Dennoch: Jegliche Annahmen und Vermutungen darüber, was genau geschieht, während ein Tier schläft und träumt, und was es wie sieht, erlebt und in dieser Zeit empfindet ist wahrscheinlich reine Spekulation, denn wir können nicht mit ihnen darüber reden. Wir können lediglich verschiedene Phasen des Schlafs mit den jeweilig dem Tier zuzuordnenden ‚Zuständen‘ messen, aber das ist dann auch schon alles.
Ungeachtet dessen stellen sich für mich einige interessante Fragen: Können sich Tiere an ihre Träume erinnern, so wie wir Menschen das tun? Und wenn ja, wie gehen sie damit um? Haben diese Traumbilder irgendwelchen Einfluss auf ihr Dasein? Und um dieses Gedankengeflecht vielleicht weiterzuspinnen, auch wenn es nur hypothetisch ist: Wenn sich Tieren erinnern könnten, würden sie ihre Träume dann untereinander kommunizieren wenn sie sich begegnen? Und: Würden sie diese Gedankenbilder und Erinnerungen in irgendeiner Form und Gestalt miteinander austauschen? Wenn ja, wie? Als Gebärde oder so, wie es Menschen ‚besonders tun‘, in ihren jeweiligen Kulturen – in Erzählungen und Geschichten? Wie gesagt: Alles nur der Neugier verfallende und rein ‚phantastische‘ Mutmaßungen!

Ich kann jedenfalls – je nach körperlicher und geistiger Verfasstheit – mich meistens an meine Träume erinnern und weiß ganz genau, dass ich – um nur eine Besonderheit anzumerken –, immer ‚in Farbe‘ träume, besonders farbintensiv, um genau zu sein, obgleich das in der Traumdeutung überwiegend dem weiblichen Geschlecht zugeschrieben wird. Das aber ist nur ein Teilaspekt dieses ‚Vorgang des Erlebens‘. Eine grundlegende Eigenschaft des Träumens ist dem Umstand oder einer ‚Eigenart‘ zuzuschreiben, dass wir uns in der Regel an unsere Träume als Ganzes nicht erinnern können. Wir bekommen nur Teilansichten der vermeintlich weitreichenden und zeitweise kurzweiligen Traumhandlung zu sehen die, wie ein Blick aus einem Fenster, einen Ausschnitt abbilden, aber die restliche und ganze Umgebung zwangsläufig ausblenden. Es sei denn, wir würden unseren Kopf hinausstrecken um noch mehr zu sehen. Aber auch dann bleibt die ganze Landschaft ringsum in ihrer relativen Gesamtheit an sich unsichtbar Und wir wissen nicht, an welchem Fenster wir gerade vorbeigehen, wo genau wir uns tatsächlich befinden und was die eigentliche Handlung des Traums ist. So sind wir in unseren Träumen unweigerlich und meistens Teilansichten und daher »Bildfetzen« ausgeliefert, die sich schleierhaft vor unserem geistigen Auge abrollen, oder manchmal an falscher Stelle ‚festkleben‘ oder uns in Dauerschleife nerven, als wollten sie mit uns unendlich Karussell spielen. Und wenn der Kopf sich ständig dreht, kann er sich nicht orientieren und weiß auch nicht, wo er gerade steckt Und so sind wir mitunter oder geradezu mit »Handlungssprüngen« konfrontiert, die wir schwerlich oder gar nicht zuordnen und mit dem Rest des Geschehens in Verbindung oder in Einklang bringen können.
Wir mühen uns vergeblich mit Bruchstücken von Ereignissen ab, die sich zuvor unter anderem im Laufe eines Tages, in zahlreichen Momenten und an verschiedenen Schauplätzen, als Puzzlestücke von »Ereignis-Erinnerungen« in unser Unterbewusstsein abgelegt haben. Diese Fragmente kommen später in der Traumphase als neuartige und umgedeutete Teile der »Traumgeschichte« zum Vorschein, spielen ihre entscheidenden Rollen und entfalten ihre teils neuralgische Wirkung dadurch, in dem sie sich derart wild und so beliebig miteinander verknüpfen, dass der Traum letztendlich inhaltlich wie auch in seiner ‚Gesamtbedeutung‘ keinen Sinn ergibt und uns somit ratlos zurücklässt. So bewegen wir uns jede Nacht, wie auch manchmal am Tag, in unseren Träumen unentwegt in einer diffus wabernden Zwischenzone von Erleben, Bewusstsein, Unterbewusstsein und möglich gewordener Wahrnehmung von Erinnerungsfragmenten, deren tiefgründige und wahre Bedeutung für unser Sein wir sehnsüchtig und von natürlicher Neugier getrieben zu entschlüsseln versuchen.

Trotz dieser Komplexität und Anstrengung – und vielleicht genau deshalb –, liebe ich es zu träumen und ich würde alles dafür geben, diese ‚Eigenschaft‘, die Gabe des Träumens als außergewöhnliche Errungenschaft in irgendeiner Form und Gestalt, und um jeden Preis nachträglich zu erfinden, wenn es die göttliche Natur nicht bereits getan hätte. Und weil ich das so sehr genieße, durch Traumwelten zu wandeln, die mir Situationen zur Bewältigung des Alltags oder eines Problems aufzeigen können und zudem meinem Geist spektakuläre Phantasmen wie auch abgründige Abenteuer und Exzesse in aller Herrlichkeit bereithalten, steht für mich auch unumstößlich fest: Meine Träume gehören mir allein und niemandem sonst, denn ich kann sie nur selbst und autark träumen und erleben, explizit auf meine Person abgestimmt, sozusagen. Sie sind die letzte uneinnehmbare Bastion und endgültige Zufluchtsstätte meiner Persönlichkeit. Sie handeln meistens von meinen geheimsten Wünschen und Sehnsüchten, die sonst niemand außer mir kennt oder ohne mein Einverständnis jemals in Erfahrung bringen kann. Meine Träume sind eine Quelle der Inspiration für meine Seele, die unentwegt nach neuer Erfahrung strebt. Und je nach Lebenslage, sind sie Erfrischung, Kompensation, Aufarbeitung und Aufgabenstellung für den Geist, dem es immer wieder nach mehr Wissen verlangt.

Unsere Träume sind so viel gewaltiger, verschachtelter und geheimnisvoller als die gewöhnlichen Bilder, Gefühle und Gedanken, die wir im Alltag bewusst und flüchtig wie auch passiv in gewissen Situationen als besondere Reize eindringlich empfinden oder in uns aufnehmen, um diese dann unbewusst wie unzureichend – und ganz lapidar nebenbei – im Cache des Unterbewusstseins abzuspeichern. Ungeachtet der Aufarbeitung, die viel später erfolgt, wie bereits erwähnt, können wir die Versatzstücke von Emotionen, von Gedanken und den Bildfragmenten aus Alltag und Erinnerung im ‚Kontext des Erlebten‘ bei aller Anstrengung, Mühe und beim besten Willen nicht zu einer ganzheitlichen Geschichte mit Sinngehalt logisch und glaubhaft ‚editieren‘.
Das ist irgendwie paradox, aber vielleicht deshalb träumen wir, nicht wahr? Um uns immer wieder daran zu erinnern, dass wir uns aus dem ewigen Kreislauf von Ängsten, Zwängen und Kontrollen befreien müssen, die teilweise der Tristesse des Lebens geschuldet sind, weil genau diese Störungen uns in Träumen penetrant verfolgen. Oder das wir lernen, durch stetiges Üben im Träumen – falls wir das so wünschen – dem Verlauf der vielschichtigen Handlung(en) im Traum eine mögliche positive Wendung zu geben, die weit über das ‚Geträumte‘ hinausreicht und unsere Bewusstwerdung für das tatsächliche Leben stärken kann. Kein einfaches Unterfangen!
Und vielleicht sind manchmal auch bestimmte Träume, die hier nicht näher kategorisieren werden können, ‚Ungekannte‘ und ‚Unsortierbare‘ Botschaften aus anderen Welten an denen wir – auch ungewollt –, teilhaben (sollen), die wir aber prinzipiell nicht verstehen oder meistens auch in ihrer semiotischen Funktion nicht entschlüsseln können. Vielleicht wird das eines Tages – wie auch immer – möglich werden, manche besonderen Nachrichten besser zu verarbeiten.

Wenn man sich die gesellschaftlichen, kulturellen, geopolitischen und im Besonderen die aktuellen politischen Entwicklungen, die unsere Welt momentan prägen, im Detail genauer anschaut und im Anschluss weitgehender analysiert – auf Grundlage von Fakten und ebenso teils gefestigten wissenschaftlichen Erkenntnissen und vor allem im Bewusstsein eines natürlichen und kollektiven Gesunden-Menschenverstand-Geistes –, lassen sich in allen Bereichen leider sehr besorgniserregende Warnsignale und negative Strömungen für den weiteren Fortbestand unseres Planeten ausmachen. Es würde jetzt zu weit führen und wäre zudem auch sehr langatmig, diese katastrophalen Verwerfungen, ‚Arroganzen‘ und Irrungen der Menschheit präziser auszuführen, denn es gibt über diese Umbrüche und Wandel bereits viele gute und kluge Texte, Abhandlungen und zahlreiche sehr lesenswerte Fachliteratur.
Es sei nur so viel gesagt, dass die Idee, den angeblich notwendigen Fortschritt der Welt und ihrer jeweiligen Gesellschaften in Form einer eindimensional technokratischen Ausrichtung wie dem »Transhumanismus« oder durch »The Great Reset« einzuführen und voranzutreiben – um nur zwei krude Beispiele zu nennen –, ungeheuerlich schwache und aussichtslose Bemühungen darstellen, die mit größter Wahrscheinlichkeit den sicheren und moralischen Niedergang dieser Gesellschaften bedeuten werden.
Mit anderen Worten: Münden sollen diese niederträchtigen, misanthropischen und totalitären Machtfantasien der Kapitaleliten mit ihren korrumpierten politischen Vollstreckern darin, ein plutokratisches System der absoluten Totalüberwachungsherrschaft unwiderruflich zu etablieren und für eine möglichst lange Zeit so zu kontrollieren, dass Menschen darin definitiv und alternativlos nicht mehr frei sein werden und auch nicht mehr können! Komme, was da wolle, bis jeder menschliche Wille gebrochen und der Tod schlussendlich die Individuen und Gruppierungen von dieser Gesellschaft trennt! Und das auch – bei Ungehorsam und Auflehnung gegen das Regime – vorab und einfach per Knopfdruck, wenn man so will!

Eines Tages, und das ist vielleicht gar nich so lange hin wie man denken mag, wird es möglich sein, Träume als Film aufzuzeichnen, so, wie wir Film als audiovisuelles Medium kennen, das eine vorgegebene Handlung mit meist klaren und nachvollziehbaren Bewegtbildern und unterlegtem Ton ist und eine Geschichte erzählt, unabhängig vom Fortschritt der Filmtechnik. Und damit meine ich: Wenn es technisch final möglich werden wird, meine Träume so aufzuzeichnen und zu reproduzieren wie zum Beispiel ein State-of-the-art Computerspiel-Film, bedeutet das letztendlich: Meine »Traumidentität« zu stehlen und meine Traumbilder, meine Fantasien, meine intimsten Wünsche und geheimsten Sehnsüchte, das Innerste meiner Seele (den Seelengrund) sozusagen, öffentlichen und neugierigen Augen dem Missbrauch willkürlich und schutzlos auszuliefern, bis meine geistige Natur dechiffriert und somit »entkernt« ist. Und dann ist eines ganz sicher:

Dann will ich nicht Mensch sein!
Nicht in diesem Leben,
nicht in dem Leben danach
und auch nicht für alle Zeiten,
so wahr der göttliche Geist über mich wacht!
Das gelobe ich hier und jetzt,
bei allem, was mir heilig ist.

Denn Menschsein bedeutet im Besonderen: Die notwendige und wundersame Gabe des Träumens mit aller Freude und Begeisterung erleben und genießen zu können, wann und wie einem das gefällt, selbstbestimmt in jeder Hinsicht, aus freien Stücken heraus und absolut frei von jeglicher Indoktrination von außen.
Und ganz sicher ist auch: Menschsein bedeutet nicht, sich als Individuum »Hacken« zu lassen, unter keinen Umständen und zu keinen Bedingungen, von niemandem und das zu keinem Zeitpunkt, weder in guter noch in irgendeiner Absicht, schon gar nicht aus Neugier oder gar Desinteresse, weil »man ja sowieso nichts ändern kann« oder, schlimmer noch, weil man sich schon längst damit abgefunden hat, total »gläsern« zu sein!
Ich werde mich diesen »Experimenten« niemals hingeben!
Komme, was da wolle! Komme, so wie ich es will!